Masterarbeit gewinnt Bauland-Preis 2022
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Der studentische Wettbewerbsaufruf richtet sich an die Verfasser:innen von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten, die sich in wesentlichen Teilen mit Fragen des Flächenmanagements bzw. der Boden- und Liegenschaftspolitik auf unterschiedlichster räumlicher Ebene auseinandersetzen. Im Fokus kann dabei der Einsatz konkreter Instrumente der Baulandbereitstellung ebenso stehen wie etwa die Prozessorganisation oder eine Weiterentwicklung des gesetzlichen Rahmens. Neben einem klaren Bezug zum Oberthema Boden / Liegenschaften sollten die Wettbewerbsbeiträge Relevanz für die deutsche kommunale Praxis aufweisen und sich in innovativer Weise aktuellen Herausforderungen und Fragestellungen widmen.
Das Forum Baulandmanagement vergibt diesen Preis in der aktuellen vierten Runde für Arbeiten aus dem Sommersemester 2022 und Wintersemester 2022/2023.
Abstract der Masterarbeit
Um auf den Wachstumsdruck am Wohnungsmarkt zu reagieren, versuchen Kommunen Bauland für Wohnraum zu mobilisieren und sehen sich dabei immer wieder den Eigentumsrechten der Flächeneigentümer gegenüber. Bodenpolitik bietet der Kommune eine Perspektive zwischen öffentlicher Politik und privaten Eigentumsrechten, um ihre Planungen zu implementieren. Anhand einer Einzelfalluntersuchung wird mit einer Kombination verschiedener qualitativer Forschungsmethoden die Frage beantwortet, warum Kommunen im Umland wachsender Großstädte ihre jeweilige bodenpolitische Strategie wählen. Mittels einer Dokumentenanalyse werden die bodenpolitischen Ziele erhoben, im Anschluss die bodenpolitische Praxis der Gemeinde untersucht und die von der Kommune eingesetzten Instrumente erhoben. Problemzentrierte Interviews mit Akteuren aus Politik und Verwaltung der Gemeinde geben Aufschluss darüber, aus welchen Gründen sich die Gemeinde für oder gegen eine bodenpolitische Strategie entscheidet. Strategiekonzepte und Beschlüsse werden dabei nicht nach technisch-rationalen Maßstäben umgesetzt. Innerhalb der Kommune bestimmt das Zusammenspiel aus Rat und Verwaltung das bodenpolitische Handeln. Die einzelnen Akteure und Entscheidungsträger*innen lassen sich dabei bewusst Handlungsspielräume offen oder nutzen aktiv die ihnen gegeben Optionen. Maßgebliche Einflussfaktoren für das bodenpolitische Handeln sind die Ausgangslage der Gemeinde in Bezug auf Wachstumsdruck und Eigentumsverhältnisse, die bodenpolitischen Ziele und Einflüsse von außen, auf welche die Gemeinde reagieren muss. Indem sie ihre Handlungsspielräume nutzen, können einzelne Entscheidungsträger*innen in der Kommune die räumliche Planung und insbesondere die Nutzung und Verteilung der knappen verbliebenden Flächen in der Gemeinde maßgeblich beeinflussen.
Weitere Informationen unter Forum Baulandmanagement