Nachruf auf Benjamin Davy
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Mit tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Benjamin Davy, der am 24. Januar 2025 im Alter von 68
Jahren in seinem Zuhause verstorben ist. Benjamin war eine herausragende Persönlichkeit in der
Forschung und Lehre der Bodenpolitik und Raumplanung.
Von 1999 bis 2019 war er Professor für Bodenpolitik, Bodenmanagement und kommunales
Vermessungswesen an der TU Dortmund. Er prägte in dieser Zeit maßgeblich die Forschung und
Lehre zur Bodenpolitik. Auch in seiner Rolle als Präsident der International Academic Association on
Planning, Law, and Property Rights (PLPR) sowie als Präsident der Association of European Schools of
Planning (AESOP) beeinflusste und inspirierte Ben Davy durch seine Begeisterung für die
Wissenschaft die akademische Gemeinschaft. Er war Mitbegründer der PLPR und der thematischen
Gruppe zu Planning, Law and Property Rights in AESOP.
Seine Leidenschaft für den internationalen akademischen Austausch über Theorien und Philosophie
des Eigentums, der Planung und der Bodenpolitik zeigte sich unter anderem durch Aussagen wie
etwa, dass PLPR für ihn wie ein „meeting with friends“ sei, die wie er die kritische
Auseinandersetzung wollten und seine Liebe für die Suche nach Fragen teilten. Auch nach seiner
Pensionierung engagierte er sich für den akademischen Nachwuchs – etwa im Land Policy Reading
Club. Zuletzt war er Gastprofessor an der Universität Johannesburg (Südafrika).
Ben Davy wird als außergewöhnlicher Denker in Erinnerung bleiben, dessen internationale
Perspektive und vergleichende Ansätze zu Planung, Recht und Eigentumsphilosophien sein
bleibendes Vermächtnis sind. Besonders hervorzuheben ist seine Einführung der Theorie der
Polyrationalität in das Feld der Raumplanung sowie sein unermüdliches Interesse an Fragen sozialer
Gerechtigkeit. Zuletzt plante er ein Buch über die Rechte der Natur – ein weiteres Beispiel für seinen
Mut, konventionelle Denkweisen herauszufordern.
Ben Davy bleibt der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft aus aller Welt in Erinnerung als
jemand, der konventionelle Denkweisen hinterfragte und mit unerwarteten Perspektiven den
wissenschaftlichen Diskurs bereicherte. Er bleibt auch in Erinnerung als jemand, der wie nur wenige
den wissenschaftlichen Nachwuchs förderte. Viele verlieren in ihm einen geschätzten Mentor.
Für mich persönlich war Ben nicht nur mein Doktorvater und mein Stellenvorgänger in Dortmund; er
war auch ein geschätzter Kollege und Freund. Sein Verlust hinterlässt eine große Lücke in unserem
Leben und unserer Arbeit.
Wir werden ihn als Freund und Kollegen sehr vermissen.
Prof. Dr. Thomas Hartmann
Lehrstuhl für Bodenpolitik, Bodenmanagement und kommunales Vermessungswesen Fakultät für
Raumplanung
TU Dortmund University